Gesundbrunnen
ist ein Ortsteil von Berlin. Im Rahmen der Verwaltungsreform 2001 wurden
die ehemaligen Verwaltungsbezirke Wedding, Mitte und Tiergarten zusammengefasst
und deren Ortsteile getrennt. Dabei entstanden im neu geschaffenen Bezirk
Mitte neben den Ortsteilen Mitte, Tiergarten und Wedding auch die Ortsteile
Gesundbrunnen, Moabit und Hansaviertel.
Im
Westen grenzt Gesundbrunnen an den Ortsteil Wedding, im Norden an die
Bezirke Reinickendorf und Pankow mit dessen – im Osten gelegenen
– Ortsteil Prenzlauer Berg. Im Süden liegt der Ortsteil Mitte
des gleichnamigen Bezirks Mitte. Eine der Hauptverkehrsachsen sind die
Bad- und Brunnenstraße, die den Ortsteil von Nord nach Süd
durchqueren. Im Süden endet der Gesundbrunnen an der Bernauer Straße
und im Norden und Osten an der Linie Louise-Schroeder-Platz – Reginhardstraße
– Ritterlandweg – Provinzstraße – Kühnemannstraße
– S-Bahn-Trasse (Nordbahn) – Mauerpark. Der südöstliche
Teil wird „Brunnenviertel“ genannt. Wichtigste Station des
öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs im Ortsteil ist der Umsteigebahnhof
Gesundbrunnen.
Durch Gesundbrunnen
fließt die Panke.
Geschichte
und Entwicklung
Der
Name Gesundbrunnen geht auf eine in der Nähe des späteren Luisenbades
entdeckte mineralhaltige Quelle zurück, der heilende und jugenderhaltende
Eigenschaften nachgesagt wurden. Durch starke Bautätigkeit im Umfeld
der Quelle wuchs die Siedlung zu einem eigenen Stadtteil heran.
Die
Ortsansässigen sagen „ich wohne am Gesundbrunnen“, oder
„in“ oder „im Gesundbrunnen“. Im Berliner Volksmund
wird der Gesundbrunnen auch liebevoll Plumpe (abgeleitet von der Berliner
Bezeichnung für Wasserpumpe) genannt, auch wenn diese Bezeichnung
nur noch von den alteingesessenen Bewohnern benutzt wird. Der Gesundbrunnen
gilt wegen der kulturellen Entwicklung als zweite Keimzelle des ehemaligen
Bezirks Wedding.
Ursprung
und erste Besiedlung
Da der Bezirk
Wedding erst mit der Verwaltungsreform 2001 in die beiden Ortsteile Wedding
und Gesundbrunnen getrennt wurde, gilt als Nachweis für die erste
Besiedlung eine Urkunde aus dem Jahre 1251. Der Verbleib des Dorfes Weddinge
ist nicht mehr nachweisbar: Es verschwand, ohne dass bekannt ist, warum
dies geschah und ob es im heutigen Ortsteil Wedding oder Gesundbrunnen
von Berlin-Mitte lag.
Erst
um 1600 sind Informationen zu finden, die vom Vorwerk Wedding handeln.
Im Gebiet des Gesundbrunnen ging es um Acker- und Wiesengrundstücke,
sowie um „Schäferei- und Meiereigerechtigkeiten“. Möglicherweise
war die Bewirtschaftung des Areals mit dem Amt Mühlenhof verbunden.
Dieses war zuständig, den gesamten Bedarf der Hofhaltung mit Holz
und Lebensmitteln zu versorgen. Mit der zunehmenden Erweiterung des Hofstaates
war auch eine Erweiterung der landesherrlichen Bewirtschaftungen notwendig.
Dass
der Ortsteil den Namen Gesundbrunnen erhielt, hängt mit der Entdeckung
einer Quelle zusammen. Die eisenhaltige Quelle wurde 1748 zum ersten Mal
erwähnt. Sie wurde untersucht und ihre Heilkraft durch den Chemiker
Andreas Sigismund Marggraf festgestellt. Der Hofapotheker Heinrich Wilhelm
Behm erwarb 1751 das königliche Privileg, hier eine Heil- und Badeanstalt
einzurichten. Behm ließ den König wissen, dass die Eigenschaften
der Quelle die jener in Bad Freienwalde und in Bad Pyrmont übertreffe.
Friedrich II. veranlasste daraufhin, das Gutachten durch das Obercollegium
Medicum zu prüfen. Das Wasser gefror auch bei Frost nicht. Daraufhin
gab es Förderungen des Königs. Nach dem königlichen Förderer
wurde der Ortsteil zunächst Friedrichs-Gesundbrunnen getauft.
Behm
begann im Laufe des Jahres 1758 mit der Anlage des Gesundbrunnens. Im
Jahr 1760 gab er eine kleine Werbeschrift mit dem Titel Vorläufige
Nachricht von dem Gesundbrunnen heraus.
Die
Heilquelle, die jährlich das Wasser zu mehr als 1000 Wannenbädern
gab, wurde in Backstein eingefasst, dazu ein sechseckiges Brunnenhäuschen
mit großen Rundbogenfenstern errichtet. Darum gruppierten sich ausgedehnte
Gartenanlagen, Bade- und Trinkhäuser. 40 Kurgäste konnten in
den Logierhäuschen nächtigen und Linderung für chronische
und rheumatische Krankheiten und Augenleiden erhalten. Der König
selbst logierte hier mit seinem Gefolge, wenn er zur Inspektion der nahe
gelegenen Artillerieübungsplätze kam. 1799 besuchte Königin
Luise das Heilbad und gestattete fortan das Bad nach ihrem Namen Luisenbad
zu benennen.
So
entwickelte sich die Gegend um den Friedrichs-Gesundbrunnen durch private
Initiative zur zweiten Siedlungswurzel des Wedding.
1805
leben auf dem Gesundbrunnen 105 Menschen in 23 Haushalten. Der Galgen
für öffentliche Hinrichtungen am Gartenplatz wurde erst im Juni
1842 abgerissen.
Das
neue Ausflugsziel im Berliner Norden
Ab Mitte des
18. Jahrhunderts entwickelte sich der Gesundbrunnen zum Kur- und Badeort
Friedrichs-Gesundbrunnen, dem späteren Luisenbad. Der Standort des
Brunnens lag auf dem Gebiet des Hinterhofs der heutigen Badstraße
38/39, wenige Meter vom heutigen U-Bahnhof Pankstraße entfernt.
Die Quelle wurde 1882 beim Bau der Kanalisation der Badstraße versehentlich
zugeschüttet und existiert heute nicht mehr. An der Bad- Ecke Travemünder
Straße befinden sich die noch verbliebenen Gebäude des ehemaligen
Luisenbades. Nach der denkmalgerechten Sanierung durch das Architektenpaar
Chestnut/Nies zog dort 1995 die Bezirkszentralbibliothek am Luisenbad
ein.
Ab
Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten auch die Schankwirte die Beliebtheit
der Quelle als Ausflugsort der Berliner Stadtbevölkerung. An der
Badstraße entstanden im Laufe der Zeit viele Biergärten und
Ausflugslokale. In dieser Zeit hielten auch das Glücksspiel und die
Prostitution im Gesundbrunnen Einzug. Er wandelte sich damit zu einem
Vergnügungsviertel.
1861
erfolgte die Eingemeindung nach Berlin. Zusammen mit dem Wedding bildete
Gesundbrunnen fortan den Bezirk Wedding und Gesundbrunnen. Zum Ende des
19. Jahrhunderts entwickelte sich der Gesundbrunnen durch die anhaltende
Landflucht in einen Arbeiterbezirk. Dicht gedrängt lebten die Arbeiter
in sogenannten „Mietskasernen“. Die schlimmsten Auswucherungen
dieses städtischen Molochs entstanden in Meyers Hof (Ackerstraße
132). Diese Mietskaserne gilt immer noch als einzigartiges Beispiel für
extrem komprimierte und spekulative Bebauung.
1900
wurde der neue Umsteigebahnhof Gesundbrunnen am heutigen Standort bereits
als Fern-, Ring- und Vorortbahnhof mit einem stattlichen Empfangsgebäude
und der damals längsten gedeckten und verglasten Fußgängerbrücke
im Gewächshausstil errichtet, nachdem die Trasse der Berlin-Stettiner
Eisenbahn in die der Ringbahn verschwenkt worden war. Zur Überbrückung
der Bahntrasse im Verlauf der Swinemünder Straße wurde von
1902 bis 1905 die Swinemünder Brücke – im Berliner Volksmund
„Millionenbrücke“ genannt – als hängende Stahl-Fachwerkkonstruktion
an zwei Pylonen errichtet. Der Name geht auf die Höhe der seinerzeitigen
Baukosten von rund einer Million Goldmark zurück. Nachdem 1930 auch
die U-Bahn Linie D („GN-Bahn“, Gesundbrunnen-Neukölln,
heutige Linie U8) fertiggestellt war, entwickelte sich der Bahnhof schnell
zum verkehrsreichsten Umsteigebahnhof im Berliner S-Bahnnetz.
n
Gedenkstein
zum sogenannten „Blutmai“ auf der Walter-Röber-Brücke (Wiesenstraße)
über die Panke. Ursprünglicher Standort war die Kössliner
StraßeZur Zeit der Weimarer Republik war der Wedding auch eine Hochburg
der Arbeiterparteien und als „Roter Wedding“ bekannt. Am 1.
Mai 1929 kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Polizei
und Demonstranten, der als „Blutmai“ bekannt ist. An der Wiesen-
Ecke Uferstraße kamen 19 Menschen ums Leben (Gedenkstein an der
Stelle).
Aus
dem Ortsteil stammt der Fußballclub Hertha BSC. Hier an der Behmstraße
bezog er 1904 seinen ersten festen Platz mit Vereinsheim, der bereits
1900 hier eingerichtet worden war. Im Jahr 1923 wurden dann auf der gegenüberliegenden
Straßenseite das Stadion am Gesundbrunnen (im Volksmund abgeleitet
vom Ortsteil auch „Plumpe“ genannt) erbaut. Hier feierte Hertha
seine beiden deutschen Meisterschaften 1930 und 1931. Die Spielstätte
bot 35.239 Zuschauern Platz. Nachdem das Stadion im April 1945 durch Bombentreffer
schwer beschädigt worden war, wurde es später abgerissen. An
seiner Stelle entstand auf dem Gelände zwischen Behmstraße,
Swinemünder Straße, Bahntrasse und Berliner Mauer in den 1960er
und 1970er Jahren eine der wenigen West-Berliner Plattenbausiedlungen
mit Waschbetonfassaden.
Die Zeit im Nationalsozialismus
In
der Zeit des Dritten Reichs herrschte in diesem Ortsteil Widerstand gegen
den Nationalsozialismus, bei dem viele Menschen ihr Leben lassen mussten.
Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 war Wedding der Berliner Bezirk,
in dem die wenigsten Stimmen für die NSDAP (25,9 %) zusammenkamen.
Die KPD hingegen kam auf 39,2 %. Die SPD kam auf 22,8 %. Im Volkspark
Humboldthain wurde von Oktober 1941 bis April 1942 (unter Einbeziehung
zahlreicher Zwangsarbeiter) ein Flakturm mit Leitbunker gebaut.
Die
Luftangriffe und Bodenkämpfe des Zweiten Weltkriegs zerstörten
fast alle Kirchen von Gesundbrunnen, zahlreiche Häuser und Straßen
und kosteten vielen Menschen das Leben. Nach der Kapitulation der Wehrmacht
am 8. Mai 1945 herrschten in ganz Berlin bis Ende Juni 1945 die Soldaten
der Roten Armee. In der ersten Zeit geschahen zahlreiche Übergriffe,
Plünderungen sowie unzählige Vergewaltigungen.,,
Entwicklung
nach 1945
Zuerst die Briten und danach die Franzosen lösten 1945 die Sowjets im Gesundbrunnen als Besatzungsmacht ab. Durch den Versuch der Sowjets 1948/1949 durch die Berlin-Blockade ganz Berlin an sich zu reißen wurden nun die West-Alliierten durch ihre Luftbrücke Freunde und Beschützer der Berliner. Eine Freundschaft, die sich hier im Wedding und Gesundbrunnen ganz besonders zu Frankreich entwickelte und sich bis zum Abzug der alliierten Truppen 1994 aus Berlin bewährte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Badstraße eine der größten und bekanntesten Berliner Einkaufsstraßen. Außerdem gab es am Gesundbrunnen die Lichtburg, seinerzeit das größte Kino Berlins, das zusammen mit der Wohnanlage Atlantic in den 1930er Jahren von Rudolf Fränkel erbaut worden war.
In den Jahren vor dem Mauerbau war diese Einkaufsstraße für viele Berliner aus Ost-Berlin interessant, weil sie nur eine Station mit der S-Bahn vom Bahnhof Schönhauser Allee entfernt ist. Mit den Vorortzügen aus dem Berliner Umland an den Gesundbrunnen leicht zu erreichen, wurden landwirtschaftliche Produkte auf dem Bahnhofsvorplatz oder dem gegenüberliegenden Blochplatz verkauft. Dadurch wird Gesundbrunnen oftmals mit dem Bahnhof und seinem unmittelbaren Umfeld gleichgesetzt. Mit dem Mauerbau im Jahr 1961 riss der Besucherstrom abrupt ab.
Gesundbrunnen
war nun durch die Mauer abgeschottet von seinen östlich und südlich
gelegenen Nachbarbezirken. Viele Wohnungen hatten einen schlechten Ausstattungsstandard
und waren preiswert. Ab 1961 warben deutsche Unternehmen auf der Grundlage
des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei 678.702
Männer und 146.681 Frauen, also insgesamt 825.383 Menschen, als türkische
Gastarbeiter an. Einige davon fanden ihr neues Zuhause in Gesundbrunnen.
So erklärt sich der noch heute relativ hohe Anteil ausländischer
Mitbürger in diesem Ortsteil.
Die
heutige U-Bahn-Linie 8, die von 1930 bis 1977 am Gesundbrunnen ihre nördliche
Endstation hatte, wurde seit 1977 durch die ergänzten Stationen Pankstraße
(gleichzeitig zum Atombunker ausgebaut) und Osloer Straße erweitert.
Seit 1987 wurde die Linie weitergeführt bis zur heutigen Endstation
Wittenau (Reinickendorf).
Am
9. November 1989 war die Bösebrücke (umgangssprachlich auch
Bornholmer Brücke genannt) am S-Bahnhof Bornholmer Straße der
Schauplatz für die Wende. An dieser Grenzübergangsstelle zum
damaligen Stadtbezirk Prenzlauer Berg wurde in der Nacht des Mauerfalls
geöffnet.
Seit
dem Fall der Mauer nahmen die Besucherströme für Berlin und
sein Umland kontinuierlich zu und damit – aufgrund des Knotenpunktes
aus U-Bahnhof und umgebauten S-Bahnhof sowie des Fernbahnhofs Gesundbrunnen
– die Verkehrsbeziehungen aus und nach Gesundbrunnen. Zu einem Kristallisationspunkt
des Quartiers entwickelte sich als Einkaufszentrum das 1997 eröffnete
Gesundbrunnen-Center.
Industrie
Im
Gebiet des heutigen Gesundbrunnen waren bis in die 1980er Jahre hinein
zahlreiche Industriebetriebe ansässig. Am wichtigsten war die AEG,
die im Werk Brunnenstraße die vier Fertigungsstätten Bahnfabrik,
Großgerätefabrik, Kleinmotorenfabrik und Stromrichterfabrik
betrieb. Das Eingangstor („Beamtentor“) ist erhalten. Daneben
gab es das AEG-Apparatewerk Ackerstraße, das 1939–1941 von
Telefunken gebaute „Gerätewerk" Schwedenstraße und
die Gebäude der Hydrawerk AG an der angrenzenden Tromsöer bzw.
Drontheimer Straße - beides AEG-Tochtergesellschaften. Hinzu kamen
die Druckmaschinenfabrik Rotaprint sowie die Berliner Maschinenbau AG
(Schwartzkopff).
Das
Stadtquartier heute
Wichtigste Grünanlage des Ortsteils ist der vom Gartenarchitekten
Gustav Meyer geplante Volkspark Humboldthain südwestlich des Bahnhofs
mit seinem auch heute noch vorbildlich gepflegtem Rosengarten und der
Kletterwand am Hochbunker. Auf einem der Flaktürme wurde 1961 das
Mahnmal zur Wiedervereinigung der Stadthälften errichtet, im Berliner
Volksmund „Plumpenpickel“ genannt.
Heute
sind im Ortsteil gravierende soziale Probleme zu konstatieren. Die Verhältnisse
sind durch hohe Arbeitslosigkeit (rund 25 %) und durch einen extrem hohen
Anteil von unter 15-Jährigen geprägt, die von staatlicher Hilfe
(rund 70 %) abhängig sind.
Der
Sozialatlas Berlin 2010 gibt das bisherige Ranking der Ortsteile (LOR.
Lebensweltlich orientierten Stadträume) auf und beschreibt nur noch
den „Status Index“ und den „Dynamik Index“. Sprich
die Fortentwicklung der bisherigen Ortsteile (LOR. Lebensweltlich orientierten
Stadträume). Hierbei zeigt sich, dass alle Ortsteile im Gesundbrunnen
keine sozialen Aufstieg zu verzeichen hatten. Hier sind alle vorher genannten
Ortsteile mit dem Status „sehr niedriger“ Entwicklung gekennzeichnet
worden.[3]
Wenn
sich heute noch Gruppen von Jugendlichen in Gesundbrunnen und Wedding
mit der Zahl „65“ mit Graffiti an Häuserwänden verewigen
oder diese Zahl als Erkennungszeichen auf ihrer Kleidung tragen, ist dies
ein Zeichen der örtlichen Herkunft. Die Kennzeichnung von Jugendgruppen
mit diesen Zahlen gibt es wahrnehmbar nur in Wedding/Gesundbrunnen mit
der Zahl „65“ und in Kreuzberg mit der „36“. Diese
Zahlen beziehen sich auf die ab dem Jahr 1862 verwendeten alten Berliner
Postbezirke: „N [= Nord] 65“ war die Bezeichnung des „Bestell“-Postamtes
für das Gebiet um die Weddinger Schulstraße.
Einwohner
Der Ortsteil
hat 83.567 Einwohner (Stand: 30. Juni 2011) und ist der einwohnerreichste
Ortsteil des Bezirks Mitte. In den letzten Jahren nahm die Bevölkerung
deutlich zu: Im ersten Halbjahr 2011 ein Anstieg um 821 Einwohner, im
Jahr 2010 ein Anstieg um 17 Einwohner (die Einwohnerzahlen wurden durch
Bereinigung des Melderegisters aktualisiert), im Jahr 2009 ein Anstieg
um 1.443 Bewohner, im Jahr 2008 ein Anstieg um 421 Bewohner, im 2. Halbjahr
2007 ein Anstieg um 411 Personen.
Der
Anteil der ausländischen Bevölkerung in Gesundbrunnen ist mit
33,75 % der höchste aller Ortsteile von Berlin, nimmt aber durch
Einbürgerung ab. Über die Hälfte der Bewohner haben einen
Migrationshintergrund. Im gesamten Bezirk Mitte liegt der Anteil von Ausländern
bei 27,8 %, in Berlin bei 14,1 %.
Bedeutende
Gebäude
Architekturdetail des inzwischen denkmalgeschützten
Gebäudekomplexes der Rotaprint in Gesundbrunnen
Peter-Behrens-Halle, ehemals AEGAmtsgericht Wedding
Das Amtsgericht Wedding in Gesundbrunnen ist Zentrales Mahngericht für
Berlin und Brandenburg. Als Vorbild des Baus diente die Albrechtsburg
in Meißen. Das imposante Gebäude befindet sich am Brunnenplatz
und wurde von 1901 bis 1906 im Stil der Neugotik erbaut. Es steht unter
Denkmalschutz.
St.-Pauls-Kirche
An der Badstraße 50/51 Ecke Pankstraße 53 befindet sich die
evangelische St.-Pauls-Kirche, die von 1832 bis 1835 im klassizistischen
Tempelstil nach den Plänen des Architekten Karl Friedrich Schinkel
errichtet wurde. 1889/1890 bekam die Kirche einen Campanile. Die Kirche
wurde bei einem Bombenangriff 1943 beschädigt und brannte 1945 bei
Straßenkämpfen vollständig aus. Sie wurde außen
bis 1957 wiederhergestellt. Der Innenraum wurde 1952–1957 durch
Hans Wolff-Grohmann modern gestaltet. Die Kirche steht seit 1971 als Zeugnis
der Architektur der 1950er Jahre (Innenraum) unter Denkmalschutz. Neben
der Kirche befindet sich ein Kriegerdenkmal.
Rotaprint-Fabrik
Zwischen der Uferstraße an der Panke und der Gottschedstraße
erstreckte sich die Rotaprint-Fabrik. Markant ist das Eckgebäude
an der Bornemannstraße 9/10 Ecke Gottschedstraße, erbaut zwischen
1957 und 1959 von Klaus Kirsten. Dabei orientierte sich dieser streng
am Ideal der Moderne. Durch die Erbpacht des Vereins EX-Rotaprint wird
dieses Objekt denkmalgerecht saniert.
Stephanuskirche
An der Prinzenallee Ecke Soldiner Straße befindet sich die Stephanuskirche.
Peter-Behrens-Halle
An der Gustav-Meyer-Allee befindet sich auf dem ehemaligen AEG-Gelände
die nach dem deutschen Architekten Peter Behrens benannte Halle. Das Gebäude
aus dem Jahr 1912 versinnbildlicht eine neue Art des Bauens für das
Industriezeitalter im beginnenden 20. Jahrhundert.
Berliner
Stadtbezirk "Gesundbrunnen" als Pdf Datei